Synode in Fulenbach vom 14.6.2025 „Zwei Abschiede und zwei positive Rechnungen“

Synodalratspräsidentin Evelyn Borer mit Synodalrat Markus Leuenberger anlässlich seiner letzten Amtshandlung | Fotos: Sandra Knüsel
Für Synodalrat Markus Leuenberger und Regierungsrat Dr. Remo Ankli war es die letzte Synode der Evangelisch-Reformierten Kirche Kanton Solothurn. Beide scheiden aus ihren Ämtern.
20.06.2025 | Medienmitteilung von Tilmann Zuber
In Sachen Finanzen sah es für die Evangelisch-Reformierte Kirche Kanton Solothurn im letzten Jahr positiv aus. Die Rechnung 2024 des Finanzausgleichs schliesst mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 92’142.48 ab und jene der Synode mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 11’043.73. Die Synodalen stimmten dem Antrag des Synodalrates einstimmig zu, die beiden Beträge dem Eigenkapital zuzuführen.
Für Synodalrat Markus Leuenberger, der die Rechnungen präsentierte, war es die letzte Synode. Nach 24 Jahren tritt er als Finanzchef von seinem Amt zurück.
Auch für Remo Ankli war es die letzte Synode. Die Amtszeit des Solothurner Regierungsrates endet im Juli. Trotz seines Geburtstages liess es sich Remo Ankli nicht nehmen, die Synode zu besuchen. In seinem Grusswort dankte er für die gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Kanton – man sei sich auch in Konflikten respektvoll begegnet. Kirchliche Institutionen und Staat hätten unterschiedliche Aufgaben. Er habe in seiner Amtszeit stets den Kontakt zu den kirchlichen Gremien gesucht. Die Nähe sei wichtig für das Verständnis.
Synodalratspräsidentin Evelyn Borer bestätigte Anklis Engagement.
«Er war kein Regierungsrat, der alles wusste, sondern einer,
der zuhören konnte. Auch wenn er den Kirchen nicht alle
finanziellen Sorgen nehmen konnte.»
Einstimmig verabschiedete die Synode auch den von Sandra Knüsel präsentierten Jahresbericht. Das neue Layout habe sich bewährt, der Bericht wirke ansprechender und verleihe den Inhalten eine angemessene Präsenz, erklärte die Synodalrätin.
Zur Abstimmung stand der Antrag für einen Kooperationsvertrag betreffend die Zusammenarbeit der Solothurner Kirchen in kantonalen und überregionalen Belangen des Religionsunterrichtes am Lernort Schule und der Katechese am Lernort Kirchgemeinde und Pfarrei/Pastoralraum. Bis anhin hatten Reformierte und Katholiken ihre eigenen Fachstellen. Mit der Kündigung des Leiters der Reformierten Fachstelle bietet sich die Chance zur Zusammenlegung. Der Synodalrat unterstützte diesen Schritt, da das gemeinsame Vorgehen der beiden Kirchen den Religionsunterricht stärke, sagte Evelyn Borer. Gerade jetzt, wo die Politik Druck auf den Religionsunterricht an der Schule ausübe. Borer: «Die Kirchen müssen am Lernort Schule präsent sein und dort auch am Tisch sitzen.» Die Synodalen hiessen den Kooperationsvertrag gut, der die neuen Strukturen regelt.
Ebenfalls befürworteten die Synodalen den Kooperationsvertrag der OekModula. Die Institution ist für die Ausbildung der Katechetinnen in der Nordwestschweiz zuständig. Die Neuregelung wurde nötig, da die katholische Kirche des Kanton Bern der OekModula beitreten möchte. Borer begrüsst diesen Schritt. Der Beitritt ermögliche den Katechetinnen nach ihrer Ausbildung in einem grösseren Gebiet arbeiten zu können.
Die Synode tagte im Juni aus aktuellem Anlass in Fulenbach. Die Kirchgemeinde Fulenbach feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. 1941 gründeten die Reformierten aus dem Murgenthal eine Genossenschaft, sechs Jahre später eine Kirchgemeinde. 1961 erwarb die junge Kirchgemeinde Land, um darauf eine Kirche zu bauen. Die Gelder sammelte sie durch Basare, Zuschüsse der Reformationskollekte und die Aufnahme eines Baukredites.



1965 weihte Fulenbach die neu errichtete reformierte Kirche feierlich ein. Noch heute erinnere sich die ältere Generation noch lebhaft daran, wie sie als Schulkind feierlich die Glocken aufgezogen hatten, berichtete Kirchgemeindepräsidentin Christine Freudling.
Synodalratspräsidentin Evelyn Borer überreichte Christine Freudling zum Jubiläum eine grosse Kerze der Kantonalkirche Solothurn.