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JAHRESLOSUNG 2024: «Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.» Worte von Pfr. Jürg von Niederhäusern, KG Balsthal

Bild: Stefanie Bahlinger | Verlag am Birnbach – Deutschland

01.01.2024 | Worte zur Jahreslosung von Pfarrer Jürg von Niederhäusern

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.
1. Kor 16,14

Was heisst: «Alles in Liebe tun»? Ich denke, das ist eine Haltung, zu der wir uns entscheiden können. Doch das schaffe ich bei weitem nicht (immer), auch wenn ich es gerne möchte. Paulus schreibt, dass die Liebe das Grösste sei. 1. Kor 13,13. Denn was man aus Liebe tut, geht in der Regel leichter von der Hand und macht weniger Mühe.

Doch woher diese Liebe nehmen und nicht stehlen? Was erfüllt uns mit Liebe?

Zum Glück setzt die Liebe, auf die wir angewiesen sind, nicht bei uns ein. Sie entsteht nicht dort, wo wir sie brauchen: In der Nachbarschaft, Gemeinde, Familie, Betrieb und Schule.

Die Liebe hat ihre Quelle jenseits von uns, bei Gott: «Gott ist Liebe» 1. Joh 4,16

Die Liebe, die wir benötigen, wächst nicht in unserem Garten, sondern ausserhalb von uns. Es verhält sich mit der Liebe wie mit dem Wasser: Das entsteht auch nicht im Wasserhahn. Dort wird es gebraucht. Und jeder erkennt die Zusammenhänge: Wolken regnen ab. Wasser sammelt sich in Bächen, Flüssen und Talsperren. Dort wird es entnommen und im Wasserwerk aufbereitet. Leitungen durchziehen das Land. Und so kommt es zum Wasserkreislauf, an den jedes Haus angeschlossen ist.

Ähnlich verhält es sich mit der Liebe. Sie fliesst in einem Kreislauf. Sie startet bei Gott.
Von Ihm geht sie aus.

Darum ist es Weihnachten geworden. Gott macht sich in Jesus Christus zu uns auf den Weg. Seine Liebe gilt auch denen, die versagt haben, am Rande stehen und von anderen verachtet werden. Jesus hat ein Herz für alle. Und das Ende vom Lied? Seine Liebe bringt Jesus ans Kreuz. Er stirbt an uns und für uns. So weit reicht Seine Liebe.

Jede Liebe wartet auf ein Echo, erhofft eine positive Reaktion. In jeder Liebe steckt eine Sehnsucht. Sie müht sich um den anderen. Zur Liebe gehören bekanntlich immer zwei. Eine halbe, einseitige Liebe endet im Liebeskummer. Erst im Miteinander blüht die Liebe auf und kann sich entfalten. Dann kommt die Liebe zu ihrem Ziel.

Deshalb zielt Gott darauf ab, dass wir den Ball Seiner Liebe zurückspielen, auf Seine Liebe antworten und uns ihr versprechen. Gut, wenn wir das tun. Es wird uns und anderen zum Segen sein.

Darum lohnt es sich zu bitten:


«Herr Jesus, Du bist gekommen, um uns die erbarmende Liebe Deines Vaters zu zeigen. Lass die Deinen diese Liebe mit Herz, Seele und Gemüt erfassen. So oft fühlen wir uns einsam, ungeliebt und verloren in dieser Welt.

Ich bete heute: Komm, Herr Jesus, komm! Komm nicht zu sehr zu unserem Verstand, dringe viel mehr ein in unser Herz, in unsere Leidenschaften, Gemütsbewegungen und Gefühle!

Solange Du unserem inneren Erfahrungsraum fernbleibst, klammern wir uns weiterhin an Menschen, Dinge oder Ereignisse.

Nur wenn Du wirklich kommst, uns wirklich berührst, uns mit Deiner Liebe entflammst, nur dann werden wir frei und lassen alle falschen Habseligkeiten fahren.

Herr, ich bete, dass Deine Kinder Deine Nähe erfahren und in Deine tiefe, warme, unendlich zarte Liebe versenkt werden. Und mir, o Herr, Deinem strauchelnden Freund, erweise Deine Barmherzigkeit. Amen.»

Henri Nouwen